"Wer nicht stürzt, bricht sich nichts"

Sturz-Prävention, Koordination und Stabilität spielen beim Umgang mit Osteoporose eine nicht zu unterschätzende Rolle – frei nach dem Motto: "Wer nicht stürzt, bricht sich nichts"

Ältere Menschen fallen häufig, wobei die Zahl der Stürze mit zunehmendem Alter zunimmt. Frauen stürzen häufiger als Männer. Für den gefürchteten Oberschenkelhalsbruch ist meist ein vorangegangener Sturz der Auslöser. Gute Gründe, sich vor Stürzen zu wappnen und Stolperfallen zu vermeiden.

Schützen Sie sich vor Stolperfallen

Es stimmt: Die meisten Unfälle ereignen sich zu Hause. Türschwellen, rutschende Teppiche, herumliegende Kabel, glatte Böden: Sturzgefahr besteht überall, besonders für ältere Menschen. Sorgen Sie für Sicherheit, vermeiden Sie Stolperfallen. Worauf Sie besonders achten sollten:

  • Teppiche so befestigen, dass sie nicht rutschen, glatte und rutschige Fußböden vermeiden

  • eine rutschfeste Matte in die Badewanne legen, Griffe installieren lassen und ggf. auch eine rutschfeste Matte vor das Waschbecken legen

  • alle Treppen mit Handläufen ausstatten

  • lose Kabel und andere Gegenstände, über die man fallen kann, sicher verstauen

  • gute Lichtverhältnisse in allen Räumen und zusätzlich ein Nachtlicht im Schlafzimmer schaffen

  • geschlossene Schuhe mit niedrigen Absätzen und griffigen Sohlen verbessern Balance und Trittsicherheit und sind sicherer als Pumps oder Pantoffeln

Zu beachten ist, dass manche Medikamente (wie Schlafmittel, Mittel gegen Allergien oder Antidepressiva) Schläfrigkeit, Schwindel und Kopfschmerzen bis hin zu Desorientiertheit verursachen können. Deshalb sollte man soweit als möglich darauf verzichten, auch weil unter deren Einfluss die Reaktionsfähigkeit eingeschränkt werden kann.

Alles im Blick?

Sturz-Prävention heißt auch, man muss die Fallen sehen und erkennen, daher ist auch die richtige Brille und ausreichend Licht ein Thema, das nicht zu vernachlässigen ist. Man sollte regelmäßig das Seh- und Hörvermögen überprüfen lassen.

Halt für den Rücken

Stützmieder oder Orthesen helfen, Sicherheit und Halt zu geben, wenn Wirbelbrüche oder Schmerzen die Bewegung im Alltag zum beschwerlichen Akt machen. Orthesen geben nicht nur Halt, sondern richten auch auf und entlasten die Muskulatur.

Hilfsmittel bieten Schutz

Wenn Sie im Herbst oder Winter unterwegs sind: nie "unvorbereitet" Straßen erkunden! Benutzen Sie eventuell einen montierbaren "Gleitschutz" oder "Spikes" (fragen Sie in Ihrem Schuhgeschäft). Hüft- oder Oberschenkelfrakturen werden meist durch einen seitlichen Sturz auf den Oberschenkelknochen oder das Becken verursacht. Um die Folgen des Aufpralls zu mildern, gibt es sogenannte Hüftprotektoren – eine speziell entwickelte Unterwäsche, bei der seitlich, im Bereich der Hüfte, Taschen mit tellerartigen Schutzelementen eingearbeitet sind.

Test: Wie sturzgefährdet sind Sie?

Sturz-Prävention beinhaltet auch, dass man sich selbst überprüft (oder von anderen beurteilen lässt), wie gefährdet man ist. Im Folgenden einige Anhaltspunkte, die Aufschluss über ein mögliches Risiko geben:

  • Wie ist das Gangbild, langsam und unregelmäßig?

  • Gibt es Balancestörungen?

  • Gibt es Probleme an Beinen und Füßen?

  • Ist eine Gehhilfe erforderlich?

  • Nimmt die Beweglichkeit erkennbar ab und wird die Gehleistung schlechter?

  • Sind Leistungsminderungen beim Aufstehen erkennbar?

  • Nehmen Sie vier Medikamente und mehr oder Medikamente, die das Sturzrisiko erhöhen?

  • Gab es zwei (oder mehr) Stürze im letzten Jahr?

  • Ist eine geistige Leistungsminderung zu beobachten?

 

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