Richtig trinken, ausreichend trinken

Richtig trinken gehört zum täglichen Leben - so wie essen und schlafen. Die meisten von uns trinken, wenn sie Durst haben, und machen sich keine Gedanken um ihren Flüssigkeitshaushalt. Doch das Durstgefühl regt sich meist erst, wenn der Körper schon viel Flüssigkeit verbraucht hat.

ausreichend trinken im alter

 

Die Wasserbilanz des Körpers bewegt sich ständig zwischen Aufnahme und Ausscheidung von Flüssigkeit bzw. Wasser. Über den Tag hinweg braucht der Mensch etwa zwei Liter Flüssigkeit - bei Sport, Hitze oder Krankheit sogar noch mehr. Wir atmen feuchte Atemluft aus, wir geben Flüssigkeit ab über Schweiß und Urin. Manchmal vergießen wir auch Tränen.

Wasser ist für den Körper die lebenswichtigste Flüssigkeit - ohne Wasser funktioniert kein Stoffwechsel.

Darüber hinaus kommt dem Wasser im Körper die wichtige Aufgabe zu, die Körpertemperatur zu regulieren - auf ungefähr 37° Celsius. Und die gleichmäßige Körpertemperatur ist Voraussetzung, um reibungslos zu funktionieren. Unsere Leistungsfähigkeit sinkt, man fühlt sich müde und schlapp, wenn dem Körper Flüssigkeit fehlt. Auch Kopfschmerzen können ein Zeichen von zu wenig Flüssigkeit im Organismus sein. Es ist ein ständiges Schwanken zwischen Zufuhr und Abgabe. Und dabei sollte unser körpereigener Flüssigkeitspegel nicht zu stark absinken, wir sollten frühzeitig ausgleichen, was wir verlieren.

Als Richtwert gilt: Mindestens 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit am Tag sollten wir über Getränke zu uns nehmen. Hierbei handelt es sich um eine Orientierungsgröße, mit der die täglich erforderliche Flüssigkeitsmenge im Normalfall abgedeckt wird. Wenn der Körper Durst signalisiert, dann ist das ein deutliches Zeichen, dass der körpereigene Wasserpegel zu niedrig ist.

Trinken ist wichtig - es kommt aber nicht nur darauf an, wie viel man trinkt, sondern auch was. Warum? Ohne Wasser 'läuft nichts': Wasser ist in allen Geweben enthalten und auch wichtiger Bestandteil von Blut, Lymphe und Verdauungssäften. Ausreichende Aufnahme von Wasser ist auch wichtig für den Stoffwechsel, für den Transport von Nährstoffen in die Zellen und die Ausscheidung von Salzen und Abbauprodukten. Viele Stoffwechselprodukte können im Körper nur in gelöster Form transportiert werden, das heißt aber auch, dass genügend 'Lösungsmittel' vorhanden sein muss, um den Stoffwechsel überhaupt zu ermöglichen. Und das geht natürlich nur, wenn der Körper über ausreichend Flüssigkeit verfügt.

Wasser ist mehr als nur eine ideale und essenzielle Flüssigkeit für den Körper, Wasser kann auch ein guter Lieferant für Mineralien sein. Und weil wir hier über das Thema Knochen und Osteoporose sprechen, wissen Sie bestimmt schon was jetzt kommt: Wasser als Lieferant von Calcium.

Die Leitlinie des DVO (Dachverband Osteologie) wie auch die Empfehlung der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) raten zur Aufnahme von knapp einem Gramm (= 800 mg) Calcium pro Tag.

Calcium lässt sich gut mit der Nahrung aufnehmen. Und ob Mineralwasser oder Leitungswasser, in vielen Wässern ist dieses Mineral in deutlicher Menge vorhanden. Meist sagen wir Kalk dazu und denken an die verkalkte Waschmaschine. Aber genau dieses Mineral kann unser Körper verwenden, umbauen und in den Knochen einbauen. Genauer sind es die Calcium-Ionen, die im Wasser in Form von Calcium-Hydrogencarbonat gelöst und somit verfügbar, sprich verwertbar, sind. Man nennt es auch gute Bioverfügbarkeit und meint damit, wie gut ein Mineralstoff vom Körper aus der Nahrung herausgelöst werden kann und somit dem Organismus zur weiteren Verwertung zur Verfügung steht. "Es sind vor allem die alkalischen Wässer, welche gut auf den Knochen wirken, besonders diejenigen, die neben Calcium auch relativ viel Hydrogencarbonat enthalten", so der bekannte Schweizer Osteologe Prof. Dr. Peter Burckhardt.

Was ist besser Leitungswasser oder Mineralwasser?

wasser trinken

Etwa 500 Mineralwassermarken gibt es allein in Deutschland, weltweit nur noch von Italien übertroffen. » Mineralwasser ist mehr als nur ein Durstlöscher, es entwickelt sich zunehmend zum Wellness-Produkt. Aber muss es immer Mineralwasser sein?

"Ein Grund für manche Verbraucher, auf Leitungswasser zu verzichten, ist die Sorge um die Qualität ihres Trinkwassers. Trinkwasser ist bundesweit eines der am besten kontrollierten Lebensmittel. Die Richtlinien der deutschen Trinkwasserverordnung sind sogar strenger als die für Mineralwasser. Etwa 70 Prozent der Deutschen trinken es täglich und kommen dabei auf einen Pro-Kopf-Durchschnitt von 130 Liter im Jahr. Weiter nicht verwunderlich: Es ist gesund und hat keine Kalorien. Doch das gilt für Leitungswasser auch. Der Unterschied: Mineralwasser enthält große Mengen von gelösten Mineralien wie Calcium, Magnesium, Natrium und Eisen" [Quelle: Mineralwasser oder Leitungswasser?, Süddeutsche Zeitung, 17. Mai 2010]. Auch wenn nicht alle Wässer über ideale Voraussetzungen verfügen, ist die Qualität des deutschen Trinkwassers enorm hoch, und zwar bundesweit. Dafür sorgt die Trinkwasserverordnung.

Trotz des höheren Preises gegenüber Leitungswasser hat Mineralwasser entscheidende Vorteile, wenn es um die Mineralisierung geht. Nur ist der Name Mineralwasser allein nicht ausschlaggebend, denn auch mineralstoffärmere Wässer dürfen sich Mineralwasser nennen.

Wenn es ein » Mineralwasser zur Deckung des täglichen Bedarfs an Mineralstoffen sein soll, dann achten Sie bitte auf eines, das ausreichend mineralisiert ist. Es gibt in Deutschland eine Reihe von Mineralwässern, die relativ viel Calcium enthalten - bis zu 500 mg/Liter und mehr. Damit lässt sich ein großer Beitrag zur Deckung des täglichen Bedarfs leisten.

Fazit:

Trinken Sie ausreichend
und trinken Sie regelmäßig!

Funktionen des Wassers im Körper

 

Gilt auch bei Osteoporose:
Funktionen des Wassers im Körper

Wasser übernimmt vielfältige und wichtige Funktionen im Körper und ist...

  • Bestandteil aller Zellen und Körperflüssigkeiten

  • Transport- und Lösungsmittel für Nährstoffe (z. B. über das Blut zu den Organen) und für Stoffwechselendprodukte (z.B. Ausscheidung über die Nieren)

  • Reaktionspartner bei biochemischen Prozessen

  • notwendig zur Aufrechterhaltung einer konstanten Körpertemperatur (Schwitzen schützt vor Überhitzung)

  • erforderlich zur Quellung des Speisebreies im Darm

Über die Nieren, den Darm, die Haut und durch die Atmung über die Lunge scheidet der Körper ständig Flüssigkeit aus. Daher ist eine regelmäßige Flüssigkeitszufuhr lebensnotwendig. Wird im Verlauf des Tages nicht ausreichend getrunken, reguliert der Körper den Bedarf über das Durstempfinden. Durst entsteht dann, wenn der Körper mehr als 0,5% seines Gewichts in Form von Wasser verloren hat. Bei einer Frau von 60 kg bedeutet dies ein Verlust von etwa 0,3 kg beziehungsweise 300 ml Wasser.

Flüssigkeitsmangel und seine Folgen

 

Flüssigkeitsmangel und seine Folgen
(auch bei Osteoporose)

Eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme hat gravierende Auswirkungen auf den Organismus. Folgende erste Symptome können bei Wassermangel auftreten:

  • trockene Haut und Schleimhäute (z. B. rissige Lippen, Mundtrockenheit)

  • Müdigkeit und Konzentrationsschwäche

  • Kopfschmerzen

  • Schwindel

  • eingeschränkte körperliche Leistungsfähigkeit

  • Verwirrtheit (bei älteren Menschen)

  • Verstopfung

  • Neigung zu Harnwegsinfekten

  • Erhöhung der Körpertemperatur

Bei anhaltendem Flüssigkeitsmangel trocknet der Körper aus. Schon nach wenigen Tagen kommt es zu schwerwiegenden gesundheitlichen Schäden, beispielsweise Bluteindickung, Kreislauf- und Nierenversagen. Unbehandelt kann Flüssigkeitsmangel zum Tod führen. Ein gesunder Mensch kommt nur 2 bis 4 Tage ohne Wasser aus, auf feste Nahrung kann er 30 Tage und länger verzichten. Aufgrund des abnehmenden Durstempfindens und des erhöhten Flüssigkeitsverlusts, muss - bei Senioren besonders - auf eine adäquate Flüssigkeitszufuhr geachtet werden, die individuell sehr unterschiedlich sein kann.

Richtwert für die Flüssigkeitszufuhr

 

Gilt auch bei Osteoporose:
Richtwert für die Flüssigkeitszufuhr

Häufig ist – im Alter und auch bei Osteoporose - eine zu geringe Trinkmenge Ursache für Verwirrtheit oder eine schlechte Tagesform. Wenn der Flüssigkeitsmangel nicht durch ausreichendes Trinken ausgeglichen wird, kann das Anlegen einer Infusion oder sogar eine Einweisung ins Krankenhaus notwendig sein. Individuelle Umstände müssen für das Abschätzen des Flüssigkeitsbedarfs beachtet werden:

  • starke Mobilität oder Unruhe

  • Krankheiten wie Fieber, Durchfall, Erbrechen

  • Einnahme von Medikamenten

  • sowie äußere Umstände (z. B. warme Umgebungstemperaturen oder trockene Heizungsluft)

Flüssigkeit erhält der Körper hauptsächlich aus Getränken. Zusätzlich erfolgt die Flüssigkeitszufuhr über die Nahrung. Grundsätzlich trägt auch feste Nahrung neben Getränken einen Anteil zur Flüssigkeitszufuhr bei. Abhängig von Konsistenz und Menge der aufgenommenen Mahlzeiten, ist dieser Anteil unterschiedlich. Über Nahrung mit reichlich Flüssigkeit wie zum Beispiel Eintopf, Gemüse oder Obst kann feste Nahrung die aufgenommene Menge an Flüssigkeit stark erhöhen. Bei der Verdauung entsteht außerdem sogenanntes Oxidationswasser, das ebenfalls in die Flüssigkeitsbilanz einfließt. Dieser Anteil sinkt bei geringer oder fehlender Nahrungsaufnahme entsprechend. Isst man nur wenig oder gar nicht, muss der fehlende Teil an Flüssigkeit aus fester Nahrung, inklusive des Oxidationswassers, durch eine größere Menge an Getränken ausgeglichen werden.

Als Richtwert gilt: Mindestens 1,0 Liter, besser 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit am Tag sollten wir über Getränke zu uns nehmen. Hierbei handelt es sich um eine Orientierungsgröße, mit der die täglich erforderliche Flüssigkeitsmenge im Normalfall abgedeckt wird.

Ursachen für Flüssigkeitsmangel [im Alter]

 

Ursachen für Flüssigkeitsmangel
[im Alter und auch bei Osteoporose]

Für einen Flüssigkeitsmangel gibt es – vor allem im Alter - viele Gründe. Häufig ändert sich im Alter das Trinkverhalten. Folgende Ursachen können Grund für eine zu geringe Trinkmenge sein:

  • Vermindertes Durstempfinden

  • Angst vor dem Toilettengang

  • Angst vor dem Trinken aufgrund von Inkontinenz oder Prostatabeschwerden

  • Schluckstörungen

  • Vergesslichkeit (z.B. bei Demenz)

  • Erziehung: "Beim Essen wird nicht getrunken!"

Neben der zu geringen Flüssigkeitsaufnahme, liegt der Bestand an Körperwasser altersbedingt nur noch bei 40 bis 50 % des Körpergewichts. Gleichzeitig kommt es häufig zu einem erhöhten Flüssigkeitsverlust, der folgende Ursachen haben kann:

Über das Durstempfinden kann der Körper den Flüssigkeitsmangel signalisieren. Im Alter lässt das Durstempfinden jedoch nach und der Flüssigkeitsmangel wird weniger gut wahrgenommen. Folglich wird auch nicht getrunken. Daher kommt es im Alter schnell zu einem Flüssigkeitsmangel, der auch als Dehydratation oder Exsikkose bezeichnet wird. Die Ursachen für einen Flüssigkeitsmangel liegen also in einer zu geringen Flüssigkeitsaufnahme bei gleichzeitig höherem Flüssigkeitsverlust, der häufig auftritt.

Versorgung mit Getränken [im Alter]

 

Versorgung mit Getränken
[im Alter und auch bei Osteoporose]

Als Getränke eignen sich besonders Trink- oder Mineralwasser, ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees, Säfte oder Saftschorlen. Auch Kaffee, Tee sowie alkoholische Getränke können zur Flüssigkeitsbilanz hinzugerechnet werden. Anders lautende Aussagen, die besagen, dass koffeinhaltige Getränke dem Körper Flüssigkeit entziehen, haben sich als falsch erwiesen. Aufgrund der anregenden Wirkung von Koffein auf Herz und Kreislauf, sind diese Getränke jedoch nicht zum Durstlöschen geeignet, so die Empfehlung der DGE [Deutsche Gesellschaft für Ernährung]. Gegen den Genuss von bis zu vier Tassen Kaffee täglich ist nichts einzuwenden. Gelegentlich ein Glas Bier oder Wein ist akzeptabel. Besteht individuell Unsicherheit, kann der Genuss von Kaffee, Tee und alkoholischen Getränken zur Sicherheit mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Besonders beim Angebot von alkoholischen Getränken ist auf die Wechselwirkung mit Medikamenten zu achten.

Besonders im Alter führt eine nicht ausreichende Flüssigkeitszufuhr schneller als in jungen Jahren, zu kritischen Situationen und stellt ein gesundheitliches Risiko dar. Ein abwechslungsreiches Getränkeangebot kann dazu beitragen, einen Flüssigkeitsmangel zu verhindern. Auch bei (vermeintlich) selbstständigen Senioren ist auf ausreichendes Trinken zu achten, denn bei aktiven Senioren kann das Durstempfinden ebenfalls verringert sein.

 

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