Was ist Osteopenie?
Definition: Osteopenie steht für eine Minderung der Knochendichte und ist eine häufige Alterserkrankung des Knochens. Der Begriff Osteopenie leitet sich vom altgriechischen ostéon ab, dem Knochen. Und die Silbe 'penie' steht in der medizinischen Terminologie für einen Mangel, für 'zu wenig von etwas'. Die Osteopenie ist eine mögliche, aber nicht zwingende, Vorstufe der » Osteoporose (Knochenschwund).
Was bedeutet Osteopenie?
Wie auch die Osteoporose ist die Osteopenie eine systemische Erkrankung des Skeletts, gekennzeichnet durch eine - im Vergleich zum Altersschnitt - niedrigere Knochenmasse. In vielen Fällen ergibt sich im weiteren Verlauf eine zunehmende Zerstörung der Knochenstruktur mit der Folge einer erhöhten Knochenbrüchigkeit. Aber (!) und das ist ganz wichtig: nicht jeder Mensch mit diagnostizierter Osteopenie muss ein Fortschreiten der Krankheit befürchten oder bekommt eine Osteoporose. Jeder Einzelne kann viel für sich tun.
Diagnose Osteopenie -
und der Unterschied zur Osteoporose
Genau wie bei der Osteoporose kommt die Diagnose einer Osteopenie zumeist nach einer » Knochendichtemessung. Das Ergebnis einer solchen Messung wird in einem Wert angegeben, dem sogenannten T-Score oder T-Wert. Weicht Ihr T-Wert um mehr als 1 nach unten ab, (T-Score < - 1), so liegt bei Ihnen definitionsgemäß eine Osteopenie vor. Eine Osteoporose haben Sie, wenn Ihr T-Wert auf unter 2,5 fällt (T-Score < - 2,5). In der Praxis beschreibt der Begriff Osteopenie ein Zwischenstadium zwischen dem gesunden Knochen und dem Krankheitsbild Osteoporose. Wird bei Ihnen anhand des T-Wertes eine Osteopenie diagnostiziert, haben Sie zwar keinem normalen Knochen mehr, sind aber auch noch kein Osteoporose-Patient. Osteopenie bedeutet etwa 'zu wenig an Knochen'.
Auch wenn es keine verbindliche und objektive Messmethode gibt, ein solcher abweichender Wert ist ein deutlicher Hinweis. Es existieren zahlreiche unterschiedliche Messmethoden, welche zum Teil auch zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen, da sie unterschiedliche Eigenschaften Ihres Knochens messen. Der von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) angeregte Durchschnittswert gilt für ein sehr verbreitetes Verfahren, der sogenannten DXA-Methode. Es geht uns hier auch nicht darum, zu diskutieren, ob ein Prozent mehr oder weniger den Zustand Ihres Knochens besser oder schlechter beschreibt. Sie müssen was tun - darum geht es!
Ursachen einer Osteopenie
Die Ursachen können sehr vielfältig sein und sind oft durch den Lebensstil geprägt: Das Risiko steigt durch bestimmte Lebensumstände, wie zu wenig Sport, übermäßigen Alkoholkonsum, Rauchen oder die Einnahme von speziellen Medikamenten. Oder oft liegt die Ursache einer Osteopenie einfach in einem ungesunden Lebensstil: ungesunde Ernährung und zu wenig Bewegung.
Die Ursachen der Osteopenie gleichen denen der Osteoporose. Die wichtigste Ursache (bei der Frau nach der Menopause) ist ein sinkender Östrogenspiegel in Kombination mit einem deutlichen Mangel an Bewegung. Die Osteopenie betrifft daher vor allem Frauen - vor allem, aber nicht nur, auch Männer können erkranken.
Therapie einer Osteopenie
Die Behandlung einer Osteopenie liegt zumeist in ihren Händen. Die Notwendigkeit einer Therapie der Osteopenie liegt in der Veränderung Ihres Lebensstils - zunächst sollte versucht werden, die Knochendichte durch Umstellung der Lebensgewohnheiten zu beeinflussen (mehr Bewegung und Sport, gesunde Ernährung mit ausreichend Calcium und zusätzlich Vitamin D). Neulich habe ich ein Interview mit Prof. Grönemeyer zum Thema Herz-Kreislauf gehört, darin ein Gedanke, der sinngemäß auch für die Osteopenie gilt: "Machen Sie doch was sie wollen, aber machen sie was. Bewegen sie sich. Jeden Tag eine Stunde." Damit ist schon viel gewonnen.