osteoporose_Amt_Neuhaus

Osteoporose Selbsthilfegruppe Neuhaus

Meine erste Osteoporose-Selbsthilfegruppe, die ich als Physiotherapeutin begleiten und trainieren durfte, hat sich im April 2014 mit acht Mitgliedern zusammengefunden. Es sind Teilnehmer aus verschiedenen Berufen sowie Rentner: alle kamen mit der F 56 Verordnung für Funktionstraining vom Arzt, alle hatten ähnlich Beschwerden, zum Teil leichte Schmerzen und Osteoporose.

Zu Beginn der ersten Stunde waren alle Teilnehmer sehr gespannt und neugierig, was wohl auf sie zukommen würde. Ich habe dann das Programm vorgestellt: es geht unter anderem darum, warum Bewegung und richtige Ernährung so wichtig sind und was man gegen Schmerz und Osteoporose tun kann. Diese Aspekte wurden von Zeit zu Zeit immer wieder aufgegriffen.

Unser Training beginnt meist mit einer Aufwärmphase und Musik, manchmal sind auch kleine Spiele dabei, die den Teilnehmern großen Spaß bereiten. Um die Knochen zu stabilisieren und die Muskulatur zu stärken folgen Kräftigungsübungen unter Einsatz verschiedener Hilfsmittel (Pezzibälle, Hanteln, Gummibänder). Den nächsten Schritt bildet das Koordinationstraining zur Sturzprophylaxe und Gleichgewichtsschulung mit Ballkissen oder Seilen. Dehnungsübungen und Entspannung mit Musik beenden das Trainingsprogramm. Letzteres mögen die Teilnehmer besonders gerne, da sie sich nach der Anstrengung gerne etwas Ruhe gönnen.

Die Gruppe ist jetzt seit fast einem Jahr zusammen und ich höre als Feedback, sie freuen sich immer, sich wieder zu treffen, wieder zusammen zu kommen und sich gemeinsam zu bewegen. Es macht ihnen Spaß und sie bedauern es, wenn mal eine Woche kein Training gibt. Die Gruppendynamik macht das Training aus. Gerade die Teilnehmer, die alleine leben, haben so doch einmal die Möglichkeit andere Menschen zu treffen - auch das ist wichtig.

Viele, die mit in der Gruppe mittrainieren, haben mir zu verstehen gegeben, dass sie nach dem ersten Jahr (mit Kostenübernahme der Verordnung durch die Krankenkasse) auf eigene Kosten weiter Sport und Funktionstraining treiben wollen und in den OSD als Verband eintreten wollen. Das ist für mich als Übungsleiter ein Zeichen, dass ich alles richtig mache. Durch Gespräche mit Ärzten und zunehmende Bekanntheit habe ich noch zwei weitere Gruppen mit je 8 Teilnehmern starten können und ich hoffe, es werden noch mehr, um vielen Menschen helfen zu können, damit sie sich selber helfen. (2015, Ute Henschel, Physiotherapeutin und Übungsleiterin für Osteoporose der Selbsthilfegruppe Neuhaus N 191)