Selbsthilfe in der Gruppe: gemeinsam stark

Einer der wesentlichsten Bausteine der Osteoporose-Selbsthilfe ist die Selbsthilfegruppe, d.h. eine Gruppe von Menschen, die gemeinsam und aktiv gegen ein vergleichbares Schicksal angeht. Oft zeigen Therapeuten Interesse an der Gründung einer Gruppe - häufig sind es auch Betroffene, die sich zusammenfinden.

Mit unserem » Leitfaden Selbsthilfegruppe gründen wollen wir Ihnen einen Vorschlag machen, wie Sie vorgehen können.

eine selbsthilfe gruppe gründen

Hilfe zur Selbsthilfe

Unsere Hauptaufgabe sehen wir in der Hilfe zur Selbsthilfe bei Osteoporose.

Als chronische Erkrankung fordert Osteoporose von den Betroffenen viel kontinuierliche Selbstmotivation und Eigeninitiative: Interesse am Umgang mit der Krankheit, konsequente Haltung bei der Ernährung, regelmäßiges Training und viel Bewegung sowie die notwendige Therapietreue, um nur einige Beispiele zu nennen. Insgesamt ist Geduld und Ausdauer gefragt. Wir möchten Betroffene unterstützen und begleiten sie sowohl bei der Gründung von Selbsthilfegruppen wie auch später, so dass eine aktive Selbsthilfe des Einzelnen möglich wird. Denn bei Osteoporose ist die eigene Aktivität gefragt. Auch wollen wir darauf eingehen, warum das Training zunehmenden Einfluss bei der Gruppengründung gewinnt.

Helfen Sie sich und lassen Sie sich helfen. Wenn sich Betroffene nicht engagieren, wer soll es dann tun? Wir möchten Ihnen aufzeigen, wie eine Gruppe aufgebaut werden kann und wie die Arbeit in den Selbsthilfegruppen realisiert wird.

Leitfaden Selbsthilfegruppe gründen

Teil 1 - Was will Selbsthilfe? Das Ziel: gemeinsam stark, d.h. Menschen, die aktiv gegen ein vergleichbares Schicksal angehen  » Entscheidung zur Selbsthilfe

Teil 2 - Gleichgesinnte finden und wie eine Gruppengründung ablaufen kann. Es ist leichter, als Sie denken – man muss nur anfangen » Gleichgesinnte finden

Teil 3 - Warum Auswahl von Trainer und Training bei Osteoporose so wichtig sind. Und Funktionstraining als das 'richtige' Training » Trainer und Training

Die Entscheidung zur Selbsthilfe

Eine Entscheidung zum Aufbau einer Selbsthilfegruppe ist für den Gründer meist mit einer persönlichen Notwendigkeit verbunden: Man sucht Hilfe.

Weiter will man eine Gemeinschaft aufbauen, mit der man besser und hilfreicher agieren kann als alleine. Das gemeinsame Interesse ist die Stärke der Gruppe. Die Gruppe ist oft in der Lage, mehr zu geben, als es die Hilfe Einzelner kann, auch wenn die Gruppe aus Einzelnen besteht. Der Zusammenschluss zu einer Gruppe ermöglicht viel – auch manches, was dem Einzelnen oft schwer umsetzbar erscheint. Aktive Selbsthilfe wird angeregt durch Teamgeist und gemeinsame Ziele: Gespräche, Zugang zu Informationen und gemeinsame Aktivitäten.

Bei Krankheitsbildern wie Osteoporose ist es oft so, dass die Notwendigkeit gemeinsamer Aktivitäten den Impuls für die Gründung einer Gruppe liefert: wenn beispielsweise zur Behandlung ein bestimmtes Training hilfreich ist - ein Training, das es ohne entsprechende Teilnehmerzahl, wie sie die Gruppe bietet, vor Ort gar nicht geben würde. Warum? Ein Training braucht einen Trainer. Und Trainer und Trainingsraum müssen bezahlt werden - dies rechnet sich erst ab einer gewissen Anzahl von Teilnehmern. Das ist wie beim Sport: Man braucht eine Mannschaft. Auch wenn das Training getrennt vom eigentlichen Wirken der Selbsthilfegruppe zu sehen ist, ist es oft genau das, was zur Gründung der Gruppe wesentlichen Anteil leistet. Oft werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Umgang mit Osteoporose im Alltag und spezielles Training.

  • Was will Selbsthilfe?
  • Wie gründe ich eine Osteoporose-Selbsthilfegruppe?
  • Warum Trainer und Training wichtig sind.

Im Folgenden einige Anregungen und Gedanken, wie Osteoporose-Selbsthilfegruppen aufgebaut und Aktivitäten in den Gruppen umgesetzt werden können.

Was will Selbsthilfe?

Zunächst etwas Theorie: Das Wesen der Selbsthilfe ist die wechselseitige Hilfe auf Basis gleicher Betroffenheit. Selbsthilfegruppen sind keine Alternative zur medizinischen Behandlung, vielmehr ergänzen sie die Therapie auf individueller Ebene. Selbsthilfegruppen sind auch kein Ersatz für andernorts im Gesundheitswesen nicht geleistete Arbeit - auch wenn sie manchmal innerhalb des Wandels der Gesundheitsstrukturen so betrachtet werden. So unterschiedlich die einzelnen Gruppen in ihrer Dynamik, ihrer Organisation oder ihrem Auftreten sein mögen, einige Eigenschaften sind ihnen allen gemeinsam: In ihnen finden sich Menschen, die durch ihre persönliche Erfahrung ihre Eigenverantwortung erkennen und in der Gruppe individuelle Strategien zur Bewältigung suchen. Selbsthilfegruppen erbringen eine neue, zusätzliche Leistung im Gesundheitswesen und bilden eine ergänzende Säule.

Vom Ich zum Wir

Die Attraktivität von Selbsthilfegruppen beruht auf dem Bedürfnis nach vertrauensvollem Erfahrungsaustausch und dem Wunsch nach authentischen Beziehungen sowie gegenseitiger emotionaler und praktischer Unterstützung. In der Gruppe wird etwas möglich, was häufig in den persönlichen Lebenszusammenhängen verloren gegangen ist.

Balance zwischen Selbst-Sorge und Für-Sorge

Selbsthilfegruppen bieten Möglichkeit und Raum für Hilfe und Unterstützung zur Bewältigung individueller Lebenssituationen und Herausforderungen. Gleichzeitig ermöglichen sie den Erfahrungsaustausch und ein Gemeinschaftserlebnis, das Menschen miteinander verbindet. Diese Balance aber muss stimmen - die Belange der anderen dürfen nicht mehr Raum einnehmen als die eigenen. Wenn alle darauf achten, klappt es auch mit der Gruppe!

Hier bin ich richtig

Möglicherweise haben wir in unserer Vergangenheit Situationen erlebt, in denen wir uns hilflos und schwach gefühlt haben und die unser heutiges Erleben bestimmen. Das trifft bei verschiedenen Krankheitsbildern zu – bei Osteoporose ist es oft die Diagnose, mit der man nicht gerechnet hat. Wir stellen uns Fragen wie: Wie soll es denn jetzt weiter gehen – jetzt und in den nächsten Jahren? Was droht, was kommt? Wie soll ich damit umgehen? In solchen Situationen spüren wir unsere Unsicherheiten und Ängste. Auch hier hilft der Austausch mit anderen.

Gesund werden und gesund bleiben

Wenn die eigene Gesundheit bedroht ist, ist es Zeit, aktiv zu werden. Nicht immer kann man die Behandlung einer Krankheit an die Mediziner delegieren – gerade bei Osteoporose muss man selber aktiv werden, den Lebensstil anpassen und regelmäßig trainieren. Auch dies unterstützt die Gemeinsamkeit der Gruppe.

Wie eine Gruppe gründen?

Gemeinsam ist man stärker. Doch einer muss den Anfang machen. Zunächst einmal wird es für Sie ein persönlich starkes Erlebnis sein, wenn Sie den Mut aufbringen, aktiv zu werden. Auch wenn es manchmal Zeit und Nerven kostet – es kann auch viel Freude bereiten und ihr Leben in unterschiedlicher Hinsicht positiv verändern. Es gibt verschiedenste Wege, eine Gruppe aufzubauen, der entscheidende Anfang liegt jedoch bei Ihnen: Werden Sie aktiv! Am einfachsten gehen Sie in drei Schritten vor:

  • Gleichgesinnte finden – wer macht mit und wie finden Sie diese Menschen?
  • Das erste Treffen – ein zwangloses Miteinander
  • Die Gruppengründung – und jetzt ganz offiziell: wer ist dabei und was macht die Gruppe?

Eine Selbsthilfegruppe gründen

Teil 1 - Was will Selbsthilfe? Das Ziel: gemeinsam stark, d.h. Menschen, die aktiv gegen ein vergleichbares Schicksal angehen  » Entscheidung zur Selbsthilfe

Teil 2 - Gleichgesinnte finden und wie eine Gruppengründung ablaufen kann. Es ist leichter, als Sie denken – man muss nur anfangen » Gleichgesinnte finden

Teil 3 - Warum Auswahl von Trainer und Training bei Osteoporose so wichtig sind. Und Funktionstraining als das 'richtige' Training » Trainer und Training