Frauen ab 50 Jahren sollten ihre Knochendichte erstmals überprüfen lassen, um Osteoporose vorzubeugen. Diese Empfehlung gibt Katrin Schaudig, die Präsidentin der Deutschen Menopausegesellschaft, im MDR-Podcast "Hormongesteuert". Der Hintergrund ist der abnehmende Östrogenspiegel ...

Frauen ab 50 Jahren sollten ihre Knochendichte erstmals überprüfen lassen, um Osteoporose vorzubeugen. Diese Empfehlung gibt Katrin Schaudig, die Präsidentin der Deutschen Menopausegesellschaft, im MDR-Podcast "Hormongesteuert". Der Hintergrund ist der abnehmende Östrogenspiegel während der Menopause, der den Knochenabbau beschleunigt.

Laut Schaudig beschleunigt der mit der Menopause einhergehende Östrogenmangel den Knochenabbau erheblich. Wie schnell eine Frau Knochenmasse verliert, hängt jedoch auch von genetischen Faktoren und ihrem Lebensstil ab.

Risikofaktoren erkennen und entgegenwirken

Frauen mit Essstörungen sind besonders gefährdet, wie Schaudig erklärt. Sie betont, dass eine beginnende Osteoporose gut therapeutisch begleitet werden kann, unter anderem mit bioidentischem Östrogen. Besonders bei Frauen mit Wechseljahresbeschwerden habe man damit positive Erfahrungen gemacht. Wichtig seien zudem ausreichend Vitamin D, Kalzium und Kraftsport.

Möglichkeiten der Hormonersatztherapie

Schaudig bedauert, dass die Leitlinie des Dachverbands für Osteologie den Einsatz einer Hormonersatztherapie nur dann vorsieht, wenn alle anderen Medikamente nicht vertragen werden oder nicht wirken. "Das bedauere ich sehr. Das hätte ich gern anders," sagt Schaudig im Podcast. Denn es sei nachgewiesen, dass bioidentisches Östrogen den Knochenaufbau fördern kann.

Volkskrankheit Osteoporose

Rund sechs Millionen Menschen in Deutschland leiden an Osteoporose, wobei die Krankheit oft unerkannt bleibt und daher nicht angemessen behandelt wird. 80 Prozent der Betroffenen sind Frauen. Bei Männern ist Osteoporose in mehr als 50 Prozent der Fälle auf andere Grunderkrankungen oder deren Behandlung zurückzuführen.

Die Diagnose erfolgt schnell durch eine Knochendichtemessung. Dabei stellt der Arzt mittels Doppelröntgenabsorptionsmessung (DXA-Methode) an der Lendenwirbelsäule oder Hüfte eine verminderte Knochendichte fest, da bei Osteoporose zuerst die Wirbelkörper betroffen sind.

Quelle mit ergänzenden Erklärvideos. Hier erklärt Dr. Carsten Lekutat was der Eiffelturm mit unseren Knochen und dem Krankeitsbild Osteoporose zu tun haben.

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