Um Funktionstraining anbieten zu können, sind qualifizierende Voraussetzungen vorgeschrieben. Eine zertifizierte und abgeschlossene Ausbildung ist Voraussetzung um eine Gruppe als Trainer anzuleiten und Funktionstraining anzubieten - die Ausbildung ist auch Voraussetzung für die Bezuschussung der Leistung durch die Krankenkassen.
Zielsetzung der Ausbildung
Funktionstraining kann als ergänzende F56-Leistung vom Arzt verordnet werden und findet unter Leitung qualifizierter Therapeuten im Rahmen einer Selbsthilfegruppe statt. Die Teilnehmer am Zertifikats-Kurs erwerben die Qualifikation Funktionstraining innerhalb von Selbsthilfe- / Trainingsgruppen entsprechend den Richtlinien zu konzipieren und durchzuführen. Inhalte und Form der Ausbildung sind im Rahmen eines Curriculums zwischen dem BfO, dem OSD und dem Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek) vereinbart. Unsere Ausbildung verfolgt höchste Standards und wird nur durchgeführt, wenn die u.g. Kriterien hinsichtlich Inhalt, Umfang und Qualität nachweislich gewährleistet sind. Der erfolgreiche Abschluss der Ausbildung wird mit einem Zertifikat bescheinigt.
Inhalte der Ausbildung
- Didaktik/Methodik, Sport bei Osteoporose, Funktionstraining aus sport- und physiotherapeutischer Sicht, Befunderhebung, Evaluation
- Vermittlung von positiven Bewegungserfahrungen (sensitive Spiele, kooperative Spiele, rhythmische Ausdaueraktivitäten mit Musik, kooperative Übungs- und Spielformen in der Gruppe etc.)
- Körperwahrnehmung und Haltungsschulung
- Medizinische Grundlagen: Muskel- und Knochenphysiologie, Anpassungsvorgänge, Osteoporose-Entstehung, Risikofaktoren, Epidemiologie, Krankheitsbild, Diagnostik, Therapiesäulen
- Umgang mit Schmerz (biopsychosoziales Modell), Selbsthilfemaßnahmen bei Schmerzen, Coping-Strategien (Bewältigungsverhalten von Menschen mit chronischen Krankheiten und Behinderungen), Stressmanagement, Entspannung und praktische Konsequenzen für die Gruppe
- Ernährung
- Vermittlung von selbständig durchführbaren Übungs- und Trainingsformen und Aufbau von Selbststeuerungskompetenzen für die Durchführung eigenständiger gesundheitssportlicher Aktivitäten (Gymnastik, Ausdauersport)
- Für Osteoporotiker geeignete Übungsformen zur Verbesserung von Kraft und Kraftausdauer der Rumpf-stabilisierenden Muskulatur, propriozeptive und koordinative Trainingsformen (Sturzprophylaxe), Erlernen von gesundheitsorientierten Ausdauerformen (Walking, Nordic-Walking) einschließlich Steuerungskompetenz (Pulssteuerung, Atmung, subjektives Belastungsempfinden)
- Einsatz von Geräten (Theraband, Fitball, instabile Unterlagen)
- Lehrprobe
- Vorstellung der Arbeit des Verbandes sowie Organisation und Durchführung des Funktionstrainings innerhalb der Gruppen: Qualitätssicherung, Finanzierung, Ansprechpartner, Praxismodelle, Organisation, Vereinsarbeit, Motivation zur organisierten Selbsthilfe
Zugangsvoraussetzungen
- Eine abgeschlossene Berufsausbildung als Physiotherapeut/ Krankengymnast oder
- eine abgeschlossene Berufsausbildung als Sportwissenschaftler (Abschlüsse: Diplom, Staatsexamen, Magister, Master, Bachelor) mit Lizenz Rückenschullehrer oder
- eine abgeschlossene Berufsausbildung als Sport- und Gymnastiklehrer, Masseur/ med. Bademeister (mit Ausbildung nach 1994), Ergotherapeut mit Lizenz Rückenschullehrer und zusätzlicher Fortbildung
Die Lizenz "Trainer Osteoporose-Gymnastik" ist vier Jahre gültig, danach kann sie durch Osteoporose-Refresher-Kurse um jeweils vier Jahre verlängert werden.
Fortbildungspunkte
- i.d.R. 20 Fortbildungspunkte
Gültigkeit
Die Lizenz "Trainer Osteoporose-Gymnastik" ist vier Jahre gültig, danach kann sie durch Osteoporose-Refresher-Kurse um jeweils vier Jahre verlängert werden. Das heißt, nach spätestens vier Jahren sollte die mit dem Abschluss einhergehende Zulassung das Training durchführen zu dürfen durch einen sogenannten Auffrischungskurs (Refresher) verlängert werden.
Zertifikat Trainer Osteoporose Gymnastik
Unterstützung bei der Gruppengründung
Der OSD informiert in einer kurzen Darstellung, wie Gruppen gegündet werden können, welche organisatorischen und rechtlichen Regelungen zu beachten sind und wie die wirtschaftliche Ertragslage gestaltet ist.