Ein DOP Kongress steht auch immer für Vorträge zu aktuellen Themen aus Wissenschaft, Medizin und sozialem Umfeld mit hervorragenden Informationsgehalt und Gesprächsstoff. Hier einige der Themen:
International Osteoporosis Foundation
IOF Projekt "OsteoLink"
Gabriele Suppan präsentierte das IOF Projekt "OsteoLink": Das internationale Vorhaben soll mit den Organisationen des DOP entwickelt und umgesetzt werden und zielt auf Aufklärung der Patienten, damit die Compliance verbessert und auch damit das Verständnis der Ärzte für die Betroffenen wächst. Die International Osteoporosis Foundation (IOF) hat die Ergebnisse der neuen multinationalen OsteoLink Umfrage von Patienten (Frauen über 55 Jahre mit postmenopausaler Osteoporose) und Ärzten (Allgemeinmediziner und Fachärzte, die Patienten mit Osteoporose behandeln) veröffentlicht. Die Resultate zeigen, dass Patienten sich vor den Auswirkungen der Osteoporose auf ihre Lebensqualität (zum Beispiel durch einen Knochenbruch und verminderte Aktivität) weitaus mehr fürchten, als Ärzte dies zum Teil annehmen. "Menschen mit Osteoporose fürchten die emotionalen und physischen Auswirkungen, die Osteoporose auf ihr Leben haben kann", eine Kernaussage und eine daraus resultierende Aufgabe, der sich sowohl Mediziner als auch Patienten-Organisationen künftig intensiver widmen müssen.
Der aktive Patient
Prof. Dr. Reiner Bartl stellte den aktiven Patienten in der Therapie in den Mittelpunkt seines spannenden Vortrags und betonte die Notwendigkeit einer konstruktiven und offenen Kommunikation zwischen Experten und Betroffenen. Ähnlich wie bei OsteoLink hat auch Prof. Bartl eine eigene Studie durchgeführt, die zeigt, dass der Informationsaustausch zwischen Arzt und Patient intensiviert werden sollte.
Perspektiven im Gesundheitswesen
Andrea Fischer, die ehemalige deutsche Gesundheitsministerin, beleuchtete in ihrem Referat das gesundheitspolitische Umfeld für die Arbeit der Selbsthilfegruppen und zeigte Perspektiven auf, wie die Gruppen, ähnlich zu anderen Ländern, intensiver und verknüpfter zusammenwirken können. Nach einer kritischen Bilanz des Wirkens machte sie den Gruppen aber auch viel Mut für die künftigen Aufgaben.
Bedeutung der Bewegung
Dr. Bruno Baviera brachte als Bewegungsexperte Schwung ins Plenum. Seine Visionen, wie Leben, Alltag und Bewegung miteinander einhergehen sollen, ließ manche grundsätzlichen Überlegungen zu. Ergänzt wurden seine Aussagen durch praktische Bewegungspausen mit der ehemaligen Rock’n’Roll-Weltmeisterin Dagmar Pollnow-Meding.
Diseasemanagement der Osteoporose
Von "Bewegung in der Osteoporose-Ausbildung" konnte Prof. Dr. Kurt Weber aus Graz berichten. Er skizzierte das Projekt einer Internationalen Osteoporose Akademie (vorerst für D, A, CH), welches Interessierte in einem zertifizierten Lehrgang zur Patientenausbildung und Öffentlichkeitsarbeit befähigen soll.
Osteoporose und Vitamin-D
Prof. Dr. Heike Bischoff-Ferrari, unbestrittene Vitamin-D-Spezialistin, zeigte auf, welch immense Bedeutung die Vitaminzufuhr hat und vermehrt auch noch haben wird. Ihre Forschungsergebnisse beweisen dies deutlich - nicht nur, was die Muskulatur anbelangt, auch in Bezug auf Knochen und Osteoporose. Sie erläuterte die Problematik der Vitamin-D Unterversorgung, des oft mangelnden Sonnenlichtes und zeigte die Konsequenzen sowie Auswege auf. Fazit: Wenn es gilt Stürze zu vermeiden und somit Bruch-Risiken zu reduzieren, dann ist die Einnahme von Vitamin-D ab der Lebensmitte sinnvoll und bei Osteoporose quasi unerlässlich.
Osteoporose-Forschung "Eine bewegte Zukunft"
Prof. Dr. Kurt Lippuner ließ den Blick in die Zukunft schweifen: Eindrücklich schilderte er den langen Weg eines neuen Medikamentes von der Forschungsphase bis zum Konsumenten. Nur die wenigsten Projekte überstehen alle drei Phasen bis zur Zulassung. Prof. Lippuner stellte zudem Ideen und Vorhaben vor, die noch Jahre brauchen werden, bis sie entwickelt sind. Doch es zeichnen sich bereits heute markante Veränderungen in der Behandlung und Vorbeugung von Osteoporose ab.
