Osteoporose Selbsthilfegruppe Wechmar
Im November 1991 hatte ich, Rita Stichling, zu einer gemeinsamen Veranstaltung mit den mir bekannten Osteoporose-Patienten aus Wechmar eingeladen. Wie kam es dazu? Wir sind uns ständig in der Praxis von Herrn Dr. Laufer begegnet, um uns ein Medikament gegen die Krankheit Osteoporose spritzen zu lassen. Wir kannten unsere Gesichter aus dem Wartezimmer und wir kannten uns vom gemeinsamen Warten. Das Medikament: Calcitonin. Die Nebenwirkungen waren so gravierend, dass sie Grund genug baten, um uns darüber im Wartezimmer auszutauschen. Dieser Gedankenaustausch gab uns Trost und Zuversicht das Alles durchzustehen. Irgendwann, mitten in unserem Gespräch, rief uns der Doktor, mich und noch eine andere Patientin, zu sich, sah nachdenklich über seine Brille und offerierte uns beiden, doch mal darüber nachzudenken, gemeinsam, ja was wohl?, eine Selbsthilfegruppe zu gründen. Mit diesem Ziel und den Kopf voller möglicher Gedanken, gingen wir dann nach Hause. Und von da an gab es nur noch ein Vorwärts.
Die Physiotherapeutin und ein Sportraum für unsere Gymnastik waren schnell gefunden. Die AOK unterstütze uns mit einem Honorar für unseren Therapeuten von Beginn an. So trafen wir uns einmal in der Woche mit einer Matte unter dem Arm und guten Gemüts zum Training, denn das Training war schon damals wichtiger Teil der gemeinsamen Aktivitäten. Jetzt, fast 25 Jahre danach, haben wir immer noch den gleichen Ansporn uns selbst zu helfen und die eigene Verantwortung zur Gesunderhaltung zu übernehmen.
Noch eine Anekdote: Ein großes Ereignis und auch ein Highlight für unsere Mitglieder, war der MDR zu Gast in unserer Osteoporose-Selbsthilfegruppe. Irgendwann kam ein Anruf vom MDR Thüringen, ob in unserer Gruppe Dreharbeiten für die Sendung "Hauptsache gesund" gemacht werden können. Es war Sommer 1994, drei Jahre nach Gründung unserer Gruppe, zu diesem Zeitpunkt hatten wir schon 30 Mitglieder und waren, für damalige Verhältnisse, schon eine beachtliche Gruppe. Im Vorfeld fand eine kurze Besprechung über den Ablauf der Dreharbeiten statt, auch ob alle Mitglieder mit den Aufnahmen einverstanden waren. Gefilmt werden sollte während des Trainings in der Physiotherapiepraxis von Frau Kühnhold. Alle waren sehr aufgeregt, wir hatten "Herzklopfen kostenlos" und vor allem den Ehrgeiz, alles genau so zu machen, wie unsere Therapeutin die Übungen ansagte. Abgerundet wurde der Dreh mit einem Interview über unsere Arbeit - Selbsthilfe ist ja mehr als nur gemeinsames Training. Dieser Dreh ist eine bleibende Erinnerung für viele in der Gruppe, auch heute erinnern wir uns noch gerne an diesen Tag.
Nächstes Jahr (2016) feiern wir unser 25-jähriges Bestehen und wir haben das Ziel auch länger noch als Gruppe zusammen zu bleiben. Wir wollen aktive Selbsthilfe sowie unserer regelmäßiges Training. [Rita Stichling, Osteoporose Selbsthilfegruppe Wechmar]