Osteoporose - eine Knochenerkrankung, die viele betrifft.
Allein in Deutschland sind es ca. 6 Millionen Menschen, vor allem ältere, bei denen mehr Knochensubstanz ab- als aufgebaut wird. Der Knochen wird weniger belastbar, verliert an Stabilität und kann bei geringer Belastung oder einfachen Stürzen brechen. Die individuellen und sozialen Folgen können zu einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität führen. Aber regelmäßiges und gezieltes Muskel- und Koordinationstraining, ergänzt mit spezieller Wassergymnastik, kann die Folgen der Osteoporose minimieren.
Im Landkreis Nordhausen gibt es ein dichtes Netz von Osteoporose-Selbsthilfegruppen. Angeleitet von erfahrenen Physiotherapeuten treffen sich Frauen und auch Männer in Gymnastikgruppen, um den Kampf gegen den krankhaften Abbau der Knochenmasse aufzunehmen. Ärzte können bei Vorliegen von Osteoporose ein Funktionstraining verordnen. (Elke Hentze)
Selbsthilfegruppe für Osteoporose Bleicherode
Wir sind eine Selbsthilfegruppe für Osteoporose. Unser Ziel ist die Erhaltung und Verbesserung des Gesundheitszustandes von Osteoporose-Betroffenen. Heute, 2014, besteht die Selbsthilfegruppe bereits seit 20 Jahren. Und wir haben einige Mitglieder nach ihrer Meinung über unsere Gruppe gefragt:
Ein kleines Interview:
- Wir: Frau Lampert, sie sind die älteste Dame in unserer SHG, darf ich nach ihrem Alter fragen?
- Fr. Lampert: Ich bin 87 Jahre alt.
- Wir: Wie lange sind sie schon Mitglied in unserer Gruppe?
- Fr. Lampert: Schätzungs- weise 15 Jahre.
- Wir: Sie nahmen am Funktionstraining für Trocken-und-Wassergymnastik teil. Welchen gesundheitlichen Nutzen haben sie dadurch erfahren?
- Fr. Lampert: Durch die Übungen, die ich nicht nur in der Gruppe, sondern auch zu Hause anwenden kann, hat sich meine Beweglichkeit stark verbessert.
- Wir: An welchen anderen Veranstaltungen, die von der Gruppe angeboten wurden, haben sie teilgenommen?
- Fr. Lampert: Da fallen mir zu nächst Ärztevorträge und Teilnahmen an Gesundheitstagen ein, dann auch noch Wissenswertes zu Medikamenten, Weihnachtsfeiern und gemeinsame Versammlungen.
- Wir: Wie schätzen sie im Allgemeinen den Wert unserer SHG ein?
- Fr. Lampert: Da ich alleinstehend bin, schätze ich die Gemeinschaft des Gruppenlebens und den Gedanken- bzw. den Erfahrungsaustausch bei Alltagsproblemen sehr.
Im Folgenden haben wir hier die Meinung eines Mitgliedes, das der erst im vergangenen Jahr zu uns gekommen ist:
"Eine Erkrankung des Bewegungsapparates zwingt mich zu regelmäßigem Sport. Der Verein hilft mir, dies konsequent umzusetzen, was ich andernfalls vielleicht nicht in dieser Konsequenz tun würde. Außerdem macht Sport in der Gruppe mehr Spaß als allein zu Hause. Sowohl die Trockengymnastik als auch die Wassergymnastik werden von fachkundigen Therapeuten durchgeführt, so dass eine hohe Qualität der Trainingseinheiten gewährleistet wird. Das Klima unter den Mitgliedern ist harmonisch. Die Frauen verstehen sich und so werden nicht nur Bauch und Rückenmuskeln gestärkt, sondern auch die Lachmuskeln.
Gut finde ich, dass über den Verein gemeinsame Veranstaltungen organisiert werden (Weihnachtsfeiern, Wanderungen, Ausflüge). Dies fördert das ohnehin gute Verhältnis der Mitglieder untereinander. Wir alle wissen, gemeinsame Erlebnisse verbinden." (Elke Arndt)
Eine weitere Osteoporose Patientin möchte noch zu Wort kommen:
"Vor Jahren wurde bei mir Osteoporose diagnostiziert. Daraufhin habe ich mich bemüht, einer Selbsthilfegruppe beizutreten. Mit dem "Antrag auf Funktionstraining", verordnet von meinem behandelnden Facharzt für Orthopädie, und der Genehmigung meiner Krankenkasse – habe ich mich an die bestehende Gruppe in meinem Wohnort Bleicherode gewandt. Zwar musste ich eine Wartezeit in Kauf nehmen, aber dann wurde ich herzlich in die Bleicheröder Gruppe aufgenommen und fühle mich dort mit meiner Krankheit gut aufgehoben. Ich merke, dass die regelmäßigen Stunden unter Anleitung einer Therapeutin bei mir zur besseren Beweglichkeit, der Kräftigung und vor allem Dehnung meiner Muskeln beitragen. Mein Wohlbefinden hat sich verbessert und ich bin froh, diese Möglichkeit der gezielten sportlichen Aktivität nutzen zu dürfen. Ich fühle mich verstanden und bin froh darüber, mit Gleichgesinnten in einen Erfahrungsaustausch treten zu können, um ein Fortschreiten der Krankheit aufzuhalten." (Vroni Wernecke)
Osteoporose-Tag in der HELIOS Klinik Bleicherode
Der Welt-Osteoporose-Tag ist eine Initiative der WHO und findet jährlich weltweit am 20. Oktober statt. Dieser Tag soll die Solidarität der Bevölkerung für Menschen mit Osteoporose wecken und das kollektive Bewusstsein für das Thema Prävention verbessern. Im Vorfeld des Welt-Osteoporose-Tages lud die HELIOS Klinik Bleicherode unsere Selbsthilfegruppe zu einem Präventionstag ein. Der Chefarzt der Inneren Medizin, Herr Dr. Meyer, informierte über Neuigkeiten in der Osteologie. Anschließend war aktive Bewegung das bestimmende Thema. Viel Spaß hatten alle Teilnehmer bei einem ZUMBA-Schnupperkurs, ideal für Kondition und Fitness. Mit den Physiotherapeuten der Klinik übten wir Koordination und Rumpfstabilisation, um die Sturzneigung und somit das Knochenbruchrisiko zu vermindern. Auch hier waren alle mit Begeisterung dabei.
Zur Knochenstärkung reichte die Küche der Klinik Obst, Quark- und Joghurt- spezialitäten. Das war wieder ein gelungener Tag. (Elke Hentze, Vorsitzende der Gruppe 113 Bleicherode, 2014)