Gesund essen - bewusst ernähren
Du bist, was Du isst. Eine gute Ernährung ist maßgeblich für die Funktion des gesamten Organismus. Mehr, als man oft glaubt.
"Gesunde Ernährung und körperliche Aktivität sind zwei wesentliche Komponenten für einen gesunden Lebensstil. Auch sind sie in jeder Phase des Lebens die Säulen der Osteoporose-Prävention", so Prof. Heike Bischoff-Ferrari (» In drei Schritten zu starken Knochen, IOF, 2011).
Ob es um Prävention geht oder Behandlung des bereits diagnostizierten Krankheitsbildes, nichts bietet dem Einzelnen so viel Einflussmöglichkeit wie die Anpassung des Lebensstils. Viele Therapeuten sagen, dass hier die größten Chancen liegen, mehr für die eigene Gesundheit zu tun.
Ausgewogene Ernährung mit der nötigen Menge an Vitaminen (vor allem Vitamin D), Mineralstoffen, Kalzium und Eiweiß ist entscheidend für die Gesundheit unserer Knochen. Und auch für die Muskulatur. Oder besser: Eine gute Ernährung ist maßgeblich für die Funktion des gesamten Organismus. Mehr, als man oft glaubt. Die Kombination aus gesunder Ernährung und einem körperlich aktiven Leben bietet enorme Möglichkeiten, die Gesundheit von Knochen und Muskeln zu verbessern. Gemeinsam angewendet, verbessert jede der beiden Komponenten den Effekt der jeweils anderen.
Was ist richtige Ernährung bei Osteoporose?
Kalzium macht die Knochen stark - aber es braucht mehr als das Glas » Milch, um gesunde Knochen zu bekommen: » eiweißreiche Lebensmittel, » Mineralstoffe, » Vitamine - unser Körper braucht für die optimale Versorgung der Knochen vor allem Vielfalt. Besondere Bedeutung dabei haben » Kalzium und » Vitamin D. Aber natürlich auch weitere Vitamine und Mineralstoffe, die als Nahrungsbausteine für gesunde Knochen und Muskeln eine hilfreiche Rolle spielen.
Knochengesunde Ernährung
Unsere Knochen sind aktives Gewebe und unterliegen einer ständigen Erneuerung. Bei aller Stabilität der Knochen ist auch hier ein ständiger Umbau zu beobachten: eine Anpassung an die internen Anforderungen des Organismus und die externen Anforderungen durch körperliche Aktivität. Unabhängig davon brauchen unsere Knochen - wie andere Organe auch - eine gesunde und ausgewogene Ernährung.
Das Skelett, als die Summe der rund 210 Knochen, über die wir verfügen, ist weit mehr als ein Stütz- und Halteapparat. Es hält nicht nur, es passt sich flexibel an. Grundsätzlich - und das gilt auch bei Osteoporose - reagieren unsere Knochen sensibel auf mechanische Belastung: Die Knochendichte kann durch körperliches Training mit entsprechender Belastung verbessert werden.
Und unsere Knochen dienen auch als Speicher und Produktionsstätte. Beispielsweise sind rund 98% des körpereigenen Kalziums im Knochen gespeichert und ein großer Teil des Phosphors. Das Innere der Knochen, das Knochenmark, ist das wichtigste blutbildende Organ des Menschen - hier entstehen die Vorläuferzellen für unsere weißen und roten Blutkörperchen. Auch die Plasmazellen werden im Knochenmark gebildet und sorgen in einem gesunden Organismus für die Produktion von Antikörpern. Gerade weil unsere Knochen so viele Funktionen über das Halten des Körpers hinaus erfüllen, müssen wir auf eine knochengesunde Ernährung achten.
Unser Skelett hat durchschnittlich einen Anteil von ca. 12-15 % am Körpergewicht, bei einem 80 kg schweren Menschen wiegen die Knochen also bloß 10-12 kg. Selbst wenn jemand ein stabileres Skelett mit dickeren oder dichteren Knochen hat, bringen diese nur ein bis zwei Kilogramm mehr an Gewicht.
Die Gesundheit der Knochen orientiert sich einerseits an einem Lebensstil, der ihre Arbeit nicht gefährdet (z.B. durch Alkohol oder Rauchen). Und andererseits an einer Versorgung mit den für den Knochenumbau notwendigen Substanzen sowie mit der dafür erforderlichen Energie.
Wichtig: ... in Kombination mit Aktivität
Die Kombination aus körperlicher Aktivität und gesunder Ernährung bietet sehr gute Chancen, die Gesundheit von Knochen und Muskeln zu verbessern, präventiv das Risiko einer Osteoporose deutlich zu verringern - und bei Osteoporose eine optimale Versorgung zu gewährleisten. Bitte lesen Sie dazu unser Thema » Bewegung
Osteoporose-bewusste Ernährung
Was versteht man unter bewusster Ernährung bei Osteoporose? Die Antwort ist an sich ganz einfach: vermeiden, was den Stoffwechsel ungünstig beeinflusst, und essen, was ihn unterstützt.
Essen Sie weniger Fleisch, Wurst, Salz und Fett - dafür mehr grünes Gemüse und Obst. Grundsätzlich gilt auch bei Osteoporose: Sie dürfen alles essen. Auch ruhig mal "sündigen", wenn es der Seele gut tut. Es kommt, wie immer im Leben, auf das richtige Maß an.
Was müssen Sie an Ihrem Speiseplan ändern? Meist ist nur eine kleine und einfache Neuorientierung nötig. Mit ein wenig Achtsamkeit können Sie viel erreichen. Von selbst versteht sich, dass täglich Obst und Gemüse auf den Tisch gehören: Die liefern nicht nur Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe, sondern sind meist kalorienarm und können daher reichlich verzehrt werden.
Gerade der hektische Alltag verführt leicht zum hastigen Verzehr der Mahlzeiten. Essen Sie in Ruhe und bewusst. Genießen Sie ihre Mahlzeit mit allen Sinnen – so steigern Sie den Sättigungseffekt und schaffen sich selbst wieder ein gutes Bewusstsein für Lebensmittel. Und das fängt schon beim Einkauf an: Achten Sie auf frische Produkte, die Sie auch so frisch wie möglich verwenden.
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Essen Sie möglichst vielseitig
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Kartoffeln und Getreideprodukte sind essenziell
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Öfter am Tag frisches Obst und Gemüse
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Eher weniger Fleisch
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Vermeiden Sie fettreiche Lebensmittel
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Maßvoll bei Zucker und Salz
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Nehmen Sie stets genügend Flüssigkeit zu sich
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Achten Sie auf Frische und eine schonende Zubereitung
Ernährung im Alter
Als altersassoziierte Krankheit muss bei Osteoporose nicht nur auf die Ernährungsfaktoren zugunsten des Knochens geachtet werden, sondern auch auf das, was oft mit Ernährung und fortgeschrittenem Alter einhergeht. Vor allem, wenn Sie ältere Osteoporose-Betroffene betreuen, sollten Sie hierauf achten...
Im Alter achten viel zu wenig Menschen auf die richtige Ernährung. Mangelernährung, Unterversorgung - wenn diese Begriffe fallen, assoziieren wir meist Länder der Dritten Welt. Aber das gibt es auch bei uns. Viele Ältere sind untergewichtig und mangelernährt - viele sind zu viel allein, haben keinen Ansprechpartner, sind multimorbide (d.h. sie leiden gleichzeitig an mehreren Erkrankungen).
"Ältere Menschen sind besonders anfällig für das Auftreten von Ernährungsstörungen... Die Gründe für ein erhöhtes Risiko von Mangelernährung mit steigendem Lebensalter sind vielfältig: So sinkt zum Beispiel der tägliche Energiebedarf im Alter, weshalb sich auch die aufgenommene Nahrungsmenge und damit zwangsläufig die zugeführte Mikronährstoffmenge verringert. Insbesondere die ausreichende Versorgung mit Vitamin B12, Vitamin D, Vitamin E und Folsäure ist dann gefährdet" (Quelle: Prof. Dr. Hans-Joachim Naurath, » Spätes Versäumnis - mangelhafte Mikronährstoffversorgung im Alter). Wenn also Osteoporose und höheres Lebensalter zusammenkommen, gilt es doppelt auf gute Ernährung zu achten.
Fazit: Im Alter braucht der Mensch weniger Kalorien, aber nach wie vor ausreichend Vitamine und Mineralien.